Samstag, 18. Oktober 2008

Holidays und ja, ich lebe noch

So,

da bin ich auch schon wieder!

Ich bin euch wohl ein Bericht schuldig, allerdings weiß ich gar nicht genau wo ich anfangen soll, habe in der Urlaubswoche einfach zu viel gesehen und zu viel erlebt.

Achso schon mal vorweg, ich werde meine Fotos diesmal auf einer neuen Seite hochladen, da es einfach zu viele Bilder sind. Ich hoffe ihr habt dafür Verständnis.

Am Freitag, den 26. September bin ich mit Demian, Tom und Noshad nach Auckland gefahren um dort denn guten Malte zu treffen. Malte, ein deutscher FSJler aus Bremen, ist von der Südinsel nach Auckland geflogen, um mit uns das Wochenende, sowie die gesamte nächste Woche zu verbringen.

Also, in Rotorua alle Sachen in mein Auto geschmissen, dann mit Demian und Tom nach Tauranga, um dort Noshad und seinen Container voller Klamotten ins Auto zu frachten. Nun ging die Tour nach Auckland endlich richtig los. Ich wollte diesen Urlaub auch nutzen, um mein Auto besser kennen zu lernen. Ich hab mir gedacht, wenn mein Auto diese Woche überlebt, wird es bis zum Ende meines Aufenthalts halten. Man muss wissen, dass die Straßen in Neuseeland nicht ganz mit den deutschen Straßen mithalten können. Naja, meine Erwartungen an mein Auto wurden auf halber Strecke nach Auckland zu Nichte gemacht. Nachdem wir in einem kleinen Ort namens Paeroa eine kleine Pause gemacht hatten, wollte mein Auto einfach nicht mehr anspringen. Motorhaube auf, ein bisschen rumgegrübelt und ein paar Sekunden später kam Hilfe von allen Seiten. Mir war klar, dass es an der Batterie liegen musste, da mein Mitbewohner schon beim Kauf meinte, dass ich eventuell die Batterie ersetzen müsste. „Eventuell“ kam in diesem Fall sehr plötzlich und etwas ungelegen, da wir eigentlich nach Auckland wollten. Zusammen mit ein paar hilfsbereiten Kiwis haben wir dann das Auto angeschoben und wieder zum Fahren gebracht. Die Fahrt konnte glücklicherweise fortgesetzt werden.


In Auckland angekommen, so gegen 20 Uhr, ging die Parkplatzsuche los. Es galt nicht nur einen günstigen und sicheren Parkplatz zu finden, nein, er sollte auch wenn möglich nicht bergauf sein, da es dann zu schwer wäre mein Auto wieder anzuschieben. Die Innenstadt von Auckland erinnert ein bisschen an San Francisco, da es überall bergauf und bergab geht. Als wir dann endlich einen geeigneten Parkplatz gefunden hatten, wurde mal wieder Großstadt Luft geschnuppert. Das Wochenende ging rasch vorbei und wir haben wirklich viel gesehen. Downtown gefällt es mir sehr gut, es gibt viele Hochhäuser, wunderschöne Parks, witzige Autos, nette Menschen und einen beeindruckenden Yachthafen. Nicht umsonst wird Auckland auch „City of Sails“ genannt.
Sonntag sind dann noch ein paar andere zu uns gestoßen, die ebenfalls von Auckland aus die Nordinsel erkunden wollen. Unter anderem Niels, ein guter Freund von mir, mit dem ich auch zusammen zur Schule gegangen bin. Montag stand Surfen auf dem Programm. Marius hat für uns eine echt super Surftour, samt Instructor gebucht. Bevor uns unser Surflehrer morgens um 10 Uhr abholte, wollten wir Autobesitzer, Marius, Mathias und ich erstmal unsere Autos umparken. Mein Auto wollte diesmal leider nicht einmal bergab anspringen. So bin ich am Rande einer Kreuzung mitten in der Stadt zum Stehen gekommen. Wir haben uns vom Gehupe der anderen Autos nicht irritieren lassen und mein Auto mit Hilfe von Mathias Starterkabel zum Laufen gebracht. Auf dem Weg zum neuen Parkplatz wurde noch schnell eine neue Autobatterie gekauft und eingebaut.
Kurz nach Zehn s
ind wir am vorher abgesprochenen Treffpunkt angekommen und der Surftrip konnte endlich beginnen. Als wir in den Kleinbus eingestiegen sind, wurden wir zu unserer Überraschung von deutscher Musik begrüßt. Wir sind zum bekannten Piha Beach an der West Küste der gefahren, dieser liegt ungefähr eine Dreiviertelstunde von Auckland entfernt. Die Fahrt dorthin führte wie so oft an atemberaubenden Landschaften vorbei und nebenbei wurden wir von Klängen von Seeed verwöhnt. Endlich angekommen, Boards vom Dach des Bus, Neopren an, ein paar Anweisungen vom Meister und ab in die Wellen. Sobald man das erste Mal ein Welle gestanden hat, hat glaube ich jeder von uns Blut geleckt und wollte gar nicht mehr aufhören. Wir alle waren so eifrig dabei, dass uns das 15 °C kalte Wasser gar nichts mehr ausgemachte. Am Ende eines erfolgreichen Surftags sind wir dann alle todmüde ins Bett gefallen um am nächsten Tag wieder fit zu sein.

Unsere erste Route führte von Auckland über den Waipoua Forrest und den Giant Kauri Trees, nach Opononi, an der Westküste. Auf der Fahrt Richtung Norden, wurde mal wieder deutlich, dass auch der Weg das Ziel ist. Die Straßen führten durch die unglaublichsten Landschaften, Wälder und Buchten. Den ersten richtigen zwischen Stopp haben wir bei den mächtigen Kauri Trees gemacht. Diese Bäume sind einfach riesig und verdammt alt, bis zu 40m hoch und haben einen Umfang von 15m. Der größte Kauri Baum ist ganze 51,5m hoch, hat einen Umfang von 17,7m und ist geschätzte 2000 Jahre alt.
In Opononi haben wir eine Nacht in einem super gemütlichen Backpackers verbracht und sind dann am Mittwoch weiter Richtung Ninety Mile Beach gefahren.
Am Mittwoch haben wir uns überlegt nicht so viel Auto zufahren, damit wir mehr Zeit am Ninety Mile Beach verbringen können. Das mit dem Ninety Mile Beach ist so
ne Sache. Erstmal ist der Beach gar nicht 90 Meilen lang, wie es sich aus dem Namen vielleicht ableiten lässt. 80 Kilometer sind zwar auch nicht wenig, aber deutlich weniger als 90 Meilen, also umgerechnet ca. 145km.
Die Zweite Sache ist, dass man mit dem Auto den Strand befahren darf. Es macht zwar richtig viel Spaß mit dem Auto hier und da einen Donat zu drehen, wir haben es natürlich auch gemacht, allerdings macht das auch irgendwo das Gesamtbild kaputt. Ich muss dann immer an meinen Geografieunterricht zurück denken, in dem uns beigebracht wurde, wie viel Leben in einem Quadratmeter Sand/ Watt steckt. Den Kiwis scheint das relativ egal zu sein, da es auch massenhaft kommerzielle Anbieter gibt, mit denen man in einem richtigen Bus kilometerlang den Strand längst rast.
Nachdem wir auch den Ninety Mile Beach abgehakt hatten, ging es am Donnerstag
an die Nordspitze, genauer gesagt nach Cape Reinga.
Cape Reinga stellt den nordwestlichsten Punkt Neuseelands dar. Außerdem treffen an diesen Punkt zwei verschiedene Wassermassen aufeinander – der Pazifische Ozean im Osten und die Tasmanische See im Westen. Durch die Strömungen konnten wir gut beobachten, wie die beiden Wassermassen aufeinander treffen.
Auf dem Rückweg haben wir uns die Giant Sand Dunes und Rarawa Beach, einen wunderschö
nen weißen Sandstrand angeschaut. Die Sand Dunes haben mich so ziemlich am meisten beeindruckt. Wir sind so weit in die Dünen rein gelaufen, dass es uns schon so vorkam, als wären wir in einer richtigen Wüste.
Die nächste Nacht haben wir in einem Ort namens Hihi verbracht. Dieser Ort liegt an der Ostküste und lag schon gar nicht mehr so weit von unserem nächsten Ziel, die Bay of Islands entfernt. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass die Bay of Islands für die Neuseeländer das gleiche ist, wie Sylt für die deutschen. Dieses Gebiet ist mit seinen unzähligen Stränden und Buchten ein sehr beliebtes Urlaubsziel.
Inzwischen war schon wieder Samstag und da ich
am Montag wieder arbeiten musste, bin ich mit Niels gemütlich abends zurück nach Rotorua gefahren.

Nun bin ich schon wieder zwei Wochen zuhause und ich muss sagen, die Zeit geht wirklich schnell vorüber. Ich bin ca. 3 Monate hier und es kommt mir eigentlich noch gar nicht so lange vor.

Ich freu mich wenn weiterhin so viele meinen Blog lesen, falls ihr noch irgendwelche Verbesserungsvorschläge habt, könnt ihr mir gerne eine E-Mail schreiben.

Euer Hendrik